Nepal
Schamanenmaske
getriebenes Metall mit sehr schöner Patina
Pflanzenfasern, Textil, Eisenringe
H. 28 cm, B. 34 cm
wohl Nepal
frühes 20. Jahrhundert
Euro 3.500,-
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Diese rituelle Maske stammt aus dem schamanischen Kontext des zentralen oder östlichen Himalaya, wahrscheinlich aus Nepal. Sie wurde von einem Jhankri – einem traditionellen Schamanen – im Rahmen von Heilritualen, Ahnenzeremonien oder zur Abwehr schädlicher Geisterkräfte getragen.
Gefertigt aus getriebenem Metall und ergänzt durch pflanzliche Fasern sowie textile Elemente, weist die Maske eine stilisierte, menschenähnliche Gesichtsform auf. Die betonten Wangenknochen, die gebohrten Augenöffnungen sowie die beweglichen Anhänge (Ohrringe, Nasenschmuck, Bartstränge) deuten auf die performative Nutzung im rituellen Kontext hin.
Im Stirnbereich finden sich reliefartige Darstellungen, möglicherweise von Tier- oder Geisterwesen – darunter eine Figur, die als Affenkopf interpretiert werden kann. Solche Elemente verweisen auf Schutzgeister oder mythologische Begleiter des Schamanen.
Im Gegensatz zu den häufiger verbreiteten Holzmasken zeugt die Ausführung in Metall von besonderem Status oder spezifischer lokaler Tradition. Die Maske diente nicht allein als Verkleidung, sondern als spirituelles Medium: In der Trance übernahm der Schamane durch das Tragen der Maske symbolisch die Rolle eines Vermittlers zwischen der Menschenwelt und der Sphäre der Geister.
Schamanische Praktiken sind bis heute in einigen ethnischen Gruppen Nepals verbreitet, vor allem bei den Tamang, Magar, Rai, Limbu und Gurung. Die Masken variieren je nach Region, Funktion und spiritueller Ausrichtung, doch stets fungieren sie als Schnittstelle zwischen physischer und metaphysischer Realität.
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