Albert Fürst (1920-2014)

ohne Titel, 1958

weiße Farbe auf Karton
50 x 70 cm

ungerahmt

Euro 1.700,-

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Zeichnung von Rolf Cavael

Auf dunklem Grund entfaltet sich eine lineare Verdichtung aus Weiß und Lichtgrau, in der Bewegung, Spur und Gegenbewegung zu einem vibrierenden Rhythmus verschmelzen. Die Farbmasse scheint zugleich gesetzt und zurückgenommen, als entstünde die Form aus der Erinnerung an eine Geste. Mit der Reduktion auf das Weiß erreicht Fürst eine fast zeichnerische Klarheit, in der jedes Auftragen und Wegnehmen sichtbar bleibt.

Feine Ritzungen und Überlagerungen rhythmisieren die Fläche und verleihen ihr eine eigentümliche Spannung zwischen Nähe und Distanz. Die hellen Partien wirken wie leuchtende Einschnitte in den dunklen Bildraum, als würde sich das Licht tastend Bahn brechen.

In dieser Arbeit zeigt sich Fürsts Hinwendung zu einer verinnerlichten Form des Informel: Die Geste ist nicht mehr Ausbruch, sondern Nachhall – ein leises, kontrolliertes Pulsieren, das Bewegung in Stille übersetzt.

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