Albert Fürst (1920-2014)

In dieser Arbeit steigert Albert Fürst die gestische Energie seiner informellen Malerei zu einer leuchtenden, rhythmischen Verdichtung. Über einem warmbraunen, leicht oliv getönten Grund entfaltet sich ein vibrierendes Feld aus Gelb und Schwarz, durchsetzt von Spuren rötlicher Akzente. Die Farbe scheint nicht aufgetragen, sondern in Bewegung geraten – als konzentriere sich in ihr der Moment des Malakts selbst. Die schwarzen, kalligraphischen Setzungen durchdringen die leuchtenden Partien wie Spuren einer inneren Schrift, deren Zeichen vom Prozess des Sehens und Fühlens erzählen. In der Balance zwischen Struktur und Auflösung, Licht und Dunkel, offenbart sich Fürsts Suche nach einem unmittelbaren Ausdruck des Geistigen in der Materie der Farbe. Der schlichte Modellrahmen lässt das Werk ruhig atmen und lenkt den Blick auf seine eruptive, zugleich präzise gesteuerte Bildbewegung.