Jan Kollwitz – Echizen tsubo

großes Gefäß (tsubo)

Echizen-Keramik
H. 45 cm, D. 39 cm

Künstler:
Jan Kollwitz (geb. 1960)

im Anagama-Ofen in Cismar gebrannt

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Die Adaption formaler und inhaltlicher Aspekte japanischer Keramik in das eigene Werk gilt für westliche Töpfer seit Jahrzehnten als große Herausforderung. Nur wenige schafften es, sich dem komplexen Thema der Teekeramik erfolgreich anzunähern.

Einer von ihnen ist Jan Kollwitz, ehemals Schüler von Horst Kerstan, der in Cismar an der Ostsee seit 1988 im eigenen Anagama-Ofen brennt. Vorher bei einem japanischen Töpfer in die Lehre gegangen zu sein, war für Kollwitz Voraussetzung. Im japanischen Echizen traf er auf den Keramiker Nakamura Yutaka, der ihn 1986 als seinen Schüler annahm.

Kollwitz fertigt Keramik im traditionellen japanischen Verständnis und steht somit in der Tradition einer langen Reihe von Keramikern, die bis in die Anfänge der „Alten Öfen“ in der Kamakura-Zeit zurückreicht. Dieser Tradition fühlt Kollwitz sich verpflichtet. Die Formensprache seiner Stücke findet immer Anlehnung an historische Vorbilder, und dennoch zeigt jede seiner Keramiken ihr eigenes Gesicht, trägt unverkennbar die Handschrift ihres Künstlers.

Kollwitz glasiert die meisten seiner Keramiken nicht. Das was wie eine Glasur wirkt, entsteht während des vier Tage dauernden Brandes durch das Feuern mit Kiefernholz. Die Flugasche des Holzes verschmilzt bei ca. 1300°C mit der Keramik zu einer natürlichen Glasur. Rauch, Flammen und Asche erzeugen graue, rote und tiefblaue Verfärbungen.
Wer Kollwitz näher kennt, weiß, dass er als Künstler sowie auch als Mensch in die Geisteswelt des alten Japan eingetaucht ist. Seine Arbeiten sehen nicht aus wie japanische Keramiken, sie sind japanische Keramik, das unterscheidet sie von vielen anderen Arbeiten westlicher Töpfer.

Kollwitz zählt heute zu den führenden europäischen Keramikern. Seine Objekte befinden sich öffentlichen Sammlungen und Museen, sein Werk findet internationale Anerkennung.

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