Keiko Sadakane (geb. 1948)

„Mitte der Ewigkeit II“, 2020

Neon-Plexiglas
31 x 31,7 x 5,7 cm

on hold

Mehr über Keiko Sadakane unter In Fokus

… please scroll down …

Zeichnung von Rolf Cavael

Ein klarer, kubischer Körper aus transparentem Plexiglas, leuchtend in intensivem Gelb-Orange, umfangen von einem Körper, dessen Kanten in tiefem Blau erscheinen. Das Werk changiert zwischen Materialität und immaterieller Erscheinung: Licht scheint aus den Kanten zu strahlen, der Raum um das Objekt wird Teil der Arbeit.

Mit Mitte der Ewigkeit bezieht sich Keiko Sadakane auf Johann Gottfried Herders Gedicht Ein Traum und dessen letzte Zeile: „Mitte der Ewigkeit.“ Der poetische Gedanke eines Augenblicks, der zeitlos in sich ruht, findet hier eine formale Entsprechung. Das Objekt schwebt zwischen Innen und Außen, Präsenz und Leere – ein stiller, kontemplativer Punkt, der Dauer und Moment in sich vereint.

Sadakanes Werk verbindet so die Reduktion der Minimal Art mit einer spirituellen Dimension, die über das rein Sichtbare hinausweist.

Mitte der Ewigkeit

Ein Traum, ein Traum ist unser Leben
auf Erden hier.
Wie Schatten auf den Wogen schweben
und schwinden wir,
und messen unsre trägen Tritte
nach Raum und Zeit;
und sind (und wissen’s nicht) in Mitte
der Ewigkeit.

Johann Gottfried Herder (1744-1803)

 

« zurück