maki-e kôbako
Kästchen (kôbako)
Schwarz- und Goldlack mit diversen erhabenen Einlagen (Perlmutt, Blei u.a.) über einem Holzkern
H. 7,4 cm, B. 11,7 cm, T. 9 cm
späte Edo-/ frühe Meiji-Zeit
2. Hälfte 19. Jahrhundert
gelagert in zwei Holzdosen (kibako)
japanische Bezeichnung:
虫蒔絵香箱 mushi maki-e kôbako
Duftkästchen mit Insekten in maki-e-Streudekor
(香箱 kôbako – „Duftkästchen“, für Räucherwerk, z.B. Dufthölzer)
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Die Kunst des Arbeitens mit Lack zählt zu den ältesten Handwerkskünsten überhaupt und gilt wohl als die typischste der angewandten Künste Ostasiens. Die besonders aufwendige,vor allem in Japan sehr geschätzte Technik des Maki-e (Aufstreuen von Goldpuder in den feuchten Urushi-Lack) reicht bis in die frühe Heian-Zeit (794-1185) zurück und gilt seitdem als Inbegriff des Luxus für die japanische Aristokratie.
Die aus südlichen Ländern importierten Räucherhölzer wurden nicht nur in buddhistischen Tempeln verbrannt, sondern galten auch beim japanischen Adel als eine begehrte Kostbarkeit zur Parfümierung von Wohnräumen. So spiegelte sich der Luxus des Weihräucherns auch in den Behältnissen wider, in denen das kostbare Räucherwerk gelagert wurde.
Dieses bezaubernde Duftkästchen (kôbako) schmückt ein sommerliches Sujet von außergewöhn-lichem Detailreichtum. Große und kleine Schmetterlinge, filigrane Falter, Käfer, Heuschrecken, eine Libelle und sogar eine kleine Schnecke zieren dieses feine Kästchen als wollen sie das Herz ihres Betrachters öffnen und die Freude auf den vielleicht bevorstehenden Sommer wecken.
Lassen sich in der (mir zur Verfügung stehenden) Literatur hier und da auch Insekten auf Lackarbeiten finden, so sucht eine solch dichte und lebendige Szenerie doch ihresgleichen. Derart aufwendig gestaltete Dosen gehörten in der feudalen Edo-Zeit zu den Repräsentationsstücken eines gehobenen aristokratisch verfeinerten Lebensstils.
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