Rolf Cavael (1898-1979)

Zeichnung, um 1960

Tusche auf Papier
25 x 53 cm

Euro 2.800,-

Dynamik und Bewegung kennzeichnen diese frühe, um 1960 enstandene Tuschezeichnung von Rolf Cavael, einem der führenden Künstler des Deutschen Infomel.

Rolf Cavael beschäftigte sich schon als Schüler mit der Tier- und Pflanzenwelt und der Mikroskopie und war fasziniert von der „unerhörte(n) Formenwelt“, die sich ihm hier darbot. Die reine Nachahmung dieser Naturphänomene schien ihm jedoch nie zielführend. Als einer der wenigen Maler arbeitete Cavael von Anfang an abstrakt. … (please scroll down)

Zeichnung von Rolf Cavael

Rolf Cavael begann sein Studium 1924 an der Frankfurter Kunstschule mit dem Schwerpunkt Typographie und Angewandte Grafik. Bereits zwei Jahre später erhielt er einen Dozentenauftrag an der dortigen Berufshandelsschule. Daneben arbeitete er als Werbegraphiker.

1930/31 ließ sich Cavael als freier Künstler und Werbegraphiker in Berlin nieder und machte die Bekanntschaft von Wassily Kandinsky, der ihn in seiner Malerei beeinflusste und mit dem er sich in den Folgejahren brieflich austauschte. Im Frühjahr 1933 wurde Cavaels erste Ausstellung (Gemeinschaftsausstellung mit dem Bauhausmeister Josef Albers im Braunschweiger Schloss) bereits kurz nach ihrer Eröffnung von den Nationalsozialisten geschlossen. Als abstrakter Maler wurde er mit einem Ausstellungsverbot belegt. Ein Jahr später übersiedelte er nach Garmisch (ab 1. Januar 1935: Garmisch-Partenkirchen), das er von einem Urlaubsaufenthalt kannte und wo er 1929 seine Frau Dorothea Schemel kennengelernt hatte. In Garmisch-Partenkirchen malte Cavael im Verborgenen weiter, den Lebensunterhalt verdiente das Ehepaar Cavael mit einer Diätpension, die Dorothea Cavael in Partenkirchen leitete.

Eine Denunziation führte 1936 zur Verhaftung Cavaels. Man hatte ihn fälschlicherweise kommunistischer Agitation beschuldigt – er wurde in das KZ Dachau und später ins Münchener Gefängnis Stadelheim überstellt und erst neun Monate später nach einem Freispruch entlassen.

Nach Kriegsende arbeitete Cavael für die amerikanische Militärregierung. Er führte einige Jahre lang ein Kino im Ortsteil Garmisch und nahm seine künstlerische Arbeit auch offiziell wieder auf. 1949 gehörte er zu den Gründern der Gruppe ZEN 49. Er hielt Vorträge, beteiligte sich an diversen Ausstellungen im In- und Ausland und zeigte seine Werke auch in Einzelausstellungen.

Nach seinem Umzug 1954 nach München lehrte er von 1956 bis 1973 an der dortigen Münchener Volkshochschule und erhielt den Kunstpreis für Malerei der Stadt München sowie die Medaille „München leuchtet“. 1978 wurde ihm das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Cavael starb am 6. November 1979 in München.
(Quelle: Wikipedia)

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