China

seltenes Paar kleiner Deckelgefäße

glasierte Keramik, H. 6,9 und 7,2 cm, D. 6,2 und 6,6 cm

China, späte Ming- bis frühe Qing-Zeit
17. -18. Jahrhundert

 on hold

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Diese beiden kompakten Deckelgefäße repräsentieren ein charakteristisches Beispiel frühneuzeitlicher chinesischer Keramikproduktion. Ihre klar strukturierte, bauchige Form mit leicht eingezogenem Standring wirkt ausgewogen und handwerklich sorgfältig ausgeführt. Die helle, fein geschlämmte Scherbe weist auf einen gut aufbereiteten, regionaltypischen Ton hin.

Die dunkelbraun bis schwarz verlaufende Glasur ist in weichen, leicht unregelmäßigen Bahnen aufgetragen und zeigt typische Fließspuren, wie sie bei hochtemperierten, holzbefeuerten Brennöfen häufig entstehen. An den Schulterpartien sind feine Abriebspuren sichtbar, die auf längeren Gebrauch schließen lassen. Die Brennatmosphäre und der variable Glasurauftrag führten zu den charakteristischen, klar erkennbaren Tropfenbildungen am Übergang zwischen glasiertem und unglasiertem Bereich.

Die separat gefertigten Deckel entsprechen der funktionalen Ausrichtung solcher Kleinbehälter. Mit ihren konzentrischen Drehrillen und kleinen Knäufen sind sie technisch präzise und zweckmäßig gestaltet und greifen flach in die Öffnung ein. Gefäße dieser Art wurden im häuslichen Alltag üblicherweise zur Aufbewahrung kleiner Mengen von Gewürzen, medizinischen Zutaten oder anderen trockenen Substanzen verwendet.

In ihrer schlichten, sorgfältigen Ausführung verbinden die beiden Gefäße handwerkliche Qualität mit einer zurückhaltenden, jedoch ansprechenden Ästhetik. Sie vermitteln damit einen unverfälschten und zugleich anschaulichen Einblick in die keramische Alltagskultur des 17. und 18. Jahrhunderts in China.

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