Zushi
kleiner Hausaltar (zushi)
Holz, mit Urushi (Lack) überzogen und partiell vergoldet
H. 28 cm, Figur: H. 8,6 cm
Japan
Edo-Zeit (1603-1868)
wohl 18. Jahrhundert
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Dieser kunstvoll gearbeitete tragbare Schrein (jap. Zushi) stammt aus Japan und datiert in das 18. Jahrhundert. In seinem Inneren beherbergt er eine feine Darstellung des Kokūzō Bosatsu – des Bodhisattva der grenzenlosen Weisheit und des unermesslichen Raums.
Die zentrale Figur sitzt in meditativer Haltung auf einem mehrstufigen, reich verzierten Lotussockel. Mit der rechten Hand formt sie die Abhaya-Mudra – ein Zeichen von Furchtlosigkeit und Schutz –, während die linke in der Dhyana-Mudra auf dem Schoß ruht. Das Gesicht ist ruhig und gesammelt, die Gewandfalten elegant gestaltet. Ein stilisiertes Mandorla mit Spiralornamentik bildet den Heiligenschein und symbolisiert die geistige Ausstrahlung des Bodhisattva.
Der Schrein selbst ist außen schlicht in tiefschwarzem Urushi-Lack gehalten und mit feinen Metallbeschlägen verziert. Die Flügeltüren lassen sich vollständig schließen, sodass der Schrein einst leicht transportiert und auf Reisen mitgeführt werden konnte – etwa von Pilgern oder buddhistischen Laien.
Kokūzō Bosatsu wird in der japanischen Esoterik und im Shingon-Buddhismus besonders verehrt. Er steht für unendliche Weisheit, Erinnerungskraft und geistige Klarheit – Qualitäten, die Gläubige durch Gebet und Meditation zu kultivieren suchen.
Dieses Objekt ist ein schönes Beispiel für die Verbindung von religiöser Praxis und handwerklicher Tradition in der japanischen Edo-Zeit.
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